Ich habe zu Beginn des Jahres versprochen, etwas zur Arzneipflanze des Jahres 2019, dem Edelweiß, zu erzählen.
Wie diese kleine Pflanze - zu dieser großen Ehre kam.
Nicht erzählen werde ich hier, wie sie einst aus Sibirien den Weg in unsere Alpen fand oder wie sie später volksheilkundlich verwendet wurde.
Die Pflanze hat diverse Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe (Tannine), Flavonoide, Phenylpropan- und Hydroxyzimtsäurederivate sowie flüchtige Verbindungen.
Die Edelweißsäure ist ein aus Blüten und Blättern des Alpenedelweiß isoliertes Kaffeesäurederivat. Sie wirkt DNA-protektiv und schützt vor schädlicher UV-Strahlung.
Aus den Wurzeln des Edelweiß ist es Forschern gelungen zwei Verbindungen zu identifizieren - das Leoligin und das 5’-Methoxyleoligin. Von beiden erwartet man sich eventuell positive medizinische Wirkungen.
Am Tiermodell konnte man belegen, dass Leoligin imstande ist, nach einer Bypass-Operation die erneute Verdickung der Gefäßwände, die zum Wiederverschluss führt, zu bremsen. Das Derivat Methoxy-Leoligin kann, wenn es nach einem Herzinfarkt in den Herzmuskel injiziert wird (z. B. über einen Katheter im Rahmen der akuten Infarkt-Behandlung) das Absterben von Herzmuskelzellen hemmen. Es wurde eine Verkleinerung der Herzinfarktnarbe beobachtet und die Herzleistung konnte so besser erhalten werden.
Es könnte also sein, daß aus dem Ansteck-Blümlein, das manchmal unter großer Gefahr für die Herzallerliebste gesammelt wurde, nun eine echte „Herz-Pflanze“ wird.
Das schon erwähnte Leoligin hat sich außerdem als wirksamer Inhaltsstoff bei der Reduktion von Mimik- und Alterungsfalten erwiesen. Die genannten Eigenschaften der Pflanze haben die Firma Weleda veranlasst sie zum Sonnenschutz einzusetzen, als Edelweiss Sonnenmilch LSF 30.
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