

Heilpflanze des Jahres 2025
Linde - Tilia L.
Heuer wurde vom Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim (NHV) die Linde gewählt und zwar die SOMMER- und WINTERLINDE (TILIA PLATYPHYLLOS & TILIA CORDATA)
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Anwendung der Blüten in der Naturheilkunde:
Beruhigend und entspannend
Lindenblütentee wird traditionell als mildes Beruhigungsmittel genutzt und hilft innere Unruhe und Schlafstörungen zu lindern.
Die ätherischen Öle und Flavonoide in den Blüten wirken entspannend und fördern Wohlbefinden.
Lindernd bei Erkältungen
Schweißtreibend: Lindenblütentee unterstützt die Schweißbildung und hilft bei Fieber, da er den Körper anregt, Wärme und Giftstoffe auszuleiten.
Hustenreizlindernd: Die Schleimstoffe in den Blüten beruhigen gereizte Schleimhäute und wirken gegen trockenen Husten.
Entzündungshemmend
Extrakte aus Lindenblüten können entzündungshemmend wirken, was bei leichten Entzündungen der oberen Atemwege hilfreich ist.
Auch für entzündliche Hauterkrankungen wird Linde in Form von Umschlägen oder Bädern verwendet.
Arzneipflanze des Jahres 2025
Artischocke - Cynara cardunculus L. (Asteraceae)
Die HMPPA hat die Wahl der österreichischen Arzneipflanze 2025 am 29. Jänner bekannt gegeben. Die Artischocke (Cynara cardunculus L.) ist die Arzneipflanze 2025 und sie ist nicht nur als Delikatesse in der Küche geschätzt, sondern besitzt auch vielfältige medizinische Wirkungen.
Medizinische Wirkungen:
Die Blätter der Artischocke enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe (z. B. Cynarin) sowie Flavonoide (z. B. Luteolin). Diese Komponenten fördern die Produktion von Galle, verbessern so die Fettverdauung und regen die Darmbeweglichkeit an. Zudem können sie den Cholesterinspiegel senken und die Leber schützen. Daher werden Artischockenblätter gerne zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen eingesetzt.
Kulinarische Verwendung:
In der Küche werden hauptsächlich die fleischigen Blütenböden und die an der Basis fleischigen Hüllblätter der Artischocke verwendet. Sie gelten gekocht als Delikatesse und sind Bestandteil vieler mediterraner Gerichte. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Appetit an und unterstützen die Verdauung. Allerdings ist der Gehalt an medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen in den gekochten Pflanzenteilen geringer, da einige Wirkstoffe durch das Kochen verloren gehen.
Hinweise zur Anwendung: Bei Gallensteinen oder einem Verschluss der Gallenwege sollte auf die Einnahme von Artischockenpräparaten verzichtet werden. Personen mit Allergien gegen Korbblütler sollten ebenfalls vorsichtig sein, ebenso Schwangere, Stillende und Kinder unter zwölf Jahren.
Die Artischocke verbindet somit kulinarischen Genuss mit gesundheitlichem Nutzen und hat sich ihren Platz als Arzneipflanze des Jahres 2025 wohl verdient.



Blume des Jahres 2025
Sumpf-Blutauge - Comarum palustre L. oder Potentilla palustris (L.) Scop. (Rosaceae)
Das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre), auch als Blutwurz oder Moorblutwurz bekannt, ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Es wächst vor allem in Mooren, feuchten Wiesen und an Ufern und ist in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel verbreitet. Die Pflanze ist vor allem für ihre entzündungshemmenden und adstringierenden Eigenschaften bekannt.
Ihr hoher Gehalt an Gerbstoffen (bis zu 30 %) macht die Pflanze zu einem starken Adstringens. Aufgrund dieses hohen Gehalts sollte das Sumpf-Blutauge nicht über längere Zeiträume oder in großen Mengen angewendet werden, da dies die Schleimhäute reizen kann.
Bei bestehenden Leber- oder Nierenerkrankungen ist Vorsicht geboten.
Staude des Jahres 2025
Kaukasus-Vergissmeinnicht - Brunnera macrophylla (Adams) I.M.Johnst.
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht ist vor allem eine robuste und beliebte Zierpflanze in Gärten, ohne bekannte medizinische Bedeutung oder Anwendung in der traditionellen Heilkunst. Es macht sich jedoch vor allem durch seine dekorativen Blätter in schattigen Gartenbeeten sehr hübsch.
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht hat keine nachgewiesene medizinische Wirkung und wird soweit mir bekannt traditionell auch nicht als Heilpflanze verwendet.
Giftpflanze des Jahres 2025
Cashew-Baum - Anacardium occidentale L.
Der Cashewbaum, der für seine schmackhaften Cashewnüsse bekannt ist, enthält tatsächlich giftige Substanzen in einigen Teilen der Pflanze, insbesondere in der Schale der Cashewfrucht.
Das Urushiol befindet sich hauptsächlich in der Schale der Cashewfrucht. Es ist ein starkes Hautreizmittel und kann allergische Reaktionen auslösen. Cardol und Anacardsäure sind chemisch eng mit Urushiol verwandt und ebenfalls Bestandteil des Cashew-Schalenöls. Diese Substanzen haben ähnliche hautreizende und allergene Eigenschaften. Um Cashewnüsse genießbar zu machen, wird die Schale unter hohem Druck oder durch Rösten erhitzt. Diese Prozesse zerstören die toxischen Substanzen im Schalenöl und verhindern, dass sie auf die essbaren Kerne übertragen werden. Der Verzehr unzureichend verarbeiteter Cashewnüsse kann zu Magen-Darm-Problemen oder schwereren Vergiftungen führen.
Blätter und Rinde enthalten in geringeren Mengen ähnliche Stoffe wie Urushiol. Sie werden in einigen traditionellen Heilmethoden mit Vorsicht genutzt, aber ohne geeignete Zubereitung könnten sie ebenfalls Reizungen verursachen.
Der Cashew-Apfel (das fleischige, birnenförmige Teil der Pflanze, der den Cashewkern trägt) ist essbar und nicht giftig. Allerdings kann der Kontakt mit dem frischen Saft bei empfindlichen Menschen leichte Hautreizungen hervorrufen.
Die Ernte und Verarbeitung sind extrem arbeitsintensiv und erfolgen häufig per Hand. Arbeiter, die ohne angemessenen Schutz arbeiten, sind oft über längere Zeit den Stoffen ausgesetzt, was das Risiko von chronischen Hautschäden erhöht. In vielen Anbauländern (z. B. Indien, Vietnam, Afrika) arbeiten die Menschen unter prekären Bedingungen ohne angemessene Schutzkleidung, wie Handschuhe, Masken oder Schutzbrillen. Oft werden Frauen und Kinder in die Arbeit einbezogen, die besonders anfällig für die toxischen Effekte sind.
Mehr dazu findest Du
hier>>
Die dunkle Seite des Cashew-Hypes - Video
Du kannst Dir dazu auch gerne den Blogartikel "Giftstoffe im Hausgarten" ansehen.