Gefleckter Aronstab, Arum maculatum L.
Er gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae).
Den blühenden Aronstab kennen ja die meisten. Er hat eine wunderschöne Blüte mit einem weißen Hochblatt, das den „Kolben“ überragt.
Insekten werden durch einen harnartigen Geruch angelockt. Da die Blüte innen eine ölige Beschichtung hat rutschen sie in die Tiefe, in das Innere der Blüte und können sie wegen der Härchen am Ausgang der Falle selbst vorerst nicht mehr befreien.
Die Blüten nennt man deshalb auch Kessel-Gleit-Fallen.
In der Blüte ist es warm. Der Aronstab erzeugt die Wärme durch Abbau von Stärke.
Das hat den Vorteil, dass sich der Duft besser verteilt und die gefangenen Insekten in der Wärme schön mobil bleiben. Es kann schon mal eine größere Zahl sein, die da nachts in Gefangenschaft leben muss.
Nun öffnen sich die männlichen Blüten in der Falle, und die Fliegen werden mit Pollen bestäubt. Danach welken die Sperrhaare, die den Ausweg aus der Blüte verhinderten und die Fliegen können am Stab wieder ins Freie klettern und in die nächste Falle stolpern.
Ja und damit ist die Befruchtung erledigt. Im Sommer trägt der Stängel dann die leuchtend roten Früchte, die für Kinder gefährlich verlockend sein können!
Glücklicherweise gibt es selten Todesfälle, da beim Verzehr sofort starkes Brennen im Mund auftritt! Bei schwereren Vergiftungen kommt es zum Anschwellen der Zunge, Speichelfluss, Krämpfen im Magendarmtrakt.
Vorsicht - alle Pflanzenteile sind giftig!
Vor allem die scharfen Oxalat-Kristalle der Araceen sind teuflisch. Sie wirken stark reizend auf die Haut und Schleimhäute.
Die getrocknete Wurzel wurde früher in der Volksmedizin zur Behandlung von „Rheuma“ verwendet. Durch Trocknen und Kochen verliert die Knolle ihre Giftigkeit.
Als KräutersammlerIn im Frühling ist es aber wichtig sich dieser Giftigkeit bewusst zu sein. Die ganz jungen Blätter ähneln nämlich sehr den jungen Sauerampferblättern. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal ist die kleine abgesetzte Spitze an der Blattspreite, die der Sauerampfer hat. Die Blätter des Aronstabes sind etwas abgerundet.
Die Pflanze wird als giftig bis sehr giftig eingestuft.
In jedem Fall sollte bei Vergiftungserscheinung ein Arzt aufgesucht werden.
Als erste Maßnahme - reichlich trinken und falls vorhanden Medizinalkohle einnehmen.