Löwenzahn, gewöhnlicher 

Taraxacum sect. Ruderalia Kirschner, H.Øllg. & Štěp.

Familie:

Asteraceae

Gattung:

Taraxacum

Pflanze:

Der Löwenzahn ist eine sehr ausdauernde, krautige Pflanze. Er hat eine lange, fleischige Pfeilwurzel, die außen dunkelbraun ist; eine sehr kurze, gestauchte Sprossachse und eine grundständige Rosette. Die Blätter sind eilanzettlich, unregelmäßig stark gelappt und tief eingeschnitten und gezähnt. Der Stängel ist hohl und enthält weißen Milchsaft. Die Blüten sind gelbe Scheinblüten. Der Blütenstand schließt sich jeweils bei Nacht, Regen oder Trockenheit und schließlich beim Verblühen. Die Früchte sind schlanke tonnenförmige, mit haarigen Flugschirmen (Pappus) ausgestattete Achänen und werden durch den Wind ausgebreitet („Pusteblume“).

Wie Untersuchungen verschiedener Populationen zeigen, enthalten sie niemals Pflanzen nur einer, sondern immer mehrerer Ploidiestufen. Der für den Wechsel der Ploidiestufen verantwortliche „Schalter“, die Häufigkeit und Dauer der Zyklen sowie der Grund für das Nord/Süd-Gefälle in der Häufigkeitsverteilung der Ploidiestufen ist noch nicht bekannt.

Verwendeter Pflanzenteil:

Wurzeln: medizinisch
Blätter: kulinarisch, medizinisch
Blüten: kulinarisch

Aufbewahrung/Konservierung:

Wurzeln: einmal der Länge nach durchschneiden, auf einen Faden fädeln und hängend an einem luftigen, aber schattigen Ort trocknen.
Blätter: an einem schattigen, luftigen Ort trocknen und dunkel sowie trocken lagern.

Anbau:

Die Aussaat erfolgt je nach Sorte von März bis Mai oder September. Die Saattiefe sollte etwa 1 cm betragen. Nach der Aussaat etwas andrücken und gut feucht halten.

Inhaltsstoffe:

Wurzel: Bitterstoffe (Taraxacin), Sesquiterpenlactone (sehr bitterer Geschmack – Eudesmanolide), Triterpene, Taraxasterol;  Schleimstoffe, Inulin – im Frühjahr 2%, im Herbst bis zu 40%, Mineralien: K+, Ca++   und Vitamine A,B,C,D; …
Flavonoide: in Blättern und Blüten

Wirkungen:

Hilft bei Störung des Galleflusses, gestörter Verdauung, Appetitlosigkeit, PMS, Ödemen, gestörter und schmerzhafter Miktion, Hypertonie, Rheuma

Nebenwirkungen:

Beim Kontakt mit dem Milchsaft können Kontaktallergien auftreten.
Vorsicht bei Gastritis – bei allen Drogen die Bitterstoffe enthalten können hyperazide Magenbeschwerden auftreten.
Gegenanzeige: Verschluss der Gallenwege!

Dosierung:

Rohdroge: getrocknete Wurzel 2-6(8)g 3x/Tag; getrocknetes Kraut 4-10g 3x/Tag (Kommission E)
Tinktur: Tinktur 1:5 in 50 % Alkohol 5-10ml 3xtäglich (Wurzel)
Frischpflanzen-Presssaft: 4-8ml aus der frischen Wurzel 3xtäglich

Zubereitung:

Teezubereitung (Infus): 1 TL getrocknete Droge mit 1/4L kaltem Wasser ansetzen, kurz aufkochen, 10’ ziehen lassen, mehrmals tgl. 1 Tasse trinken
Tinktur: s.o.
Löwenzahnsaft: Wurzeln, Blüten, Blätter im Entsafter pressen, als Kur täglich 1 EL mit 2 EL Wasser vermischt trinken.
Küche: Löwenzahnsirup, Löwenzahnblütenhonig, „Röhrlsalat“, Pesto, …

Die ausgereiften Wurzeln erntet man im Herbst und lagert sie kühl. Zum Antreiben werden sie in einem dunklen Raum in Kisten gestellt. In diesen Treibkisten stehen sie einige Zentimeter tief in umlaufendem Wasser. Bei Temperaturen von ca. 18-22°C treiben die Rüben in den dunklen Treibraum aus und bilden innerhalb von etwa 2-3 Wochen die typischen gelben Löwenzahnblätter. Durch den Lichtmangel wird in den Löwenzahn-Blättern kein Chlorophyll gebildet und die Blätter bleiben gelblich/weiß. Diese werden als Gemüse angeboten.

Dekoration: Blüten als Dekoration

Kommission E: positive Bewertung
ESCOP: positive Bewertung
HMPC: traditionelles Heilmittel

Sonstiges:

Mehr zum Thema:

findest Du auf dieser Webseite hier

https://de.wikipedia.org

http://www.awl.ch/heilpflanzen

Gabi Peham

Dr. Gabi Peham -
Ärztin für Allgemeinmedizin -
Akupunktur, TCM, Phytotherapie, Aromakunde

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