Borretsch

Borago officinalis L.

Familie: 

Boraginaceae

Gattung: 

Borago

Pflanze:

Borretsch ist eine ausdauernde, krautige Halbrosettenpflanze.
Sie wird bis zu 90 cm hoch und liebt sonnige Standorte. Der Stängel und die eher derben, lanzettlichen Laubblätter sind borstig behaart. Die Blütezeit reicht von (Mai) Juni bis September. Die Blütenstände sind verzweigte, lockere Wickel, die Blüten haben Tragblätter. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Die Kronblätter sind anfangs rosa und färben sich später durch die Änderung des pH-Werts wunderschön kobalt-blau. Die Blüten sind vermännlich. Zuerst reifen die Staubblätter, geben den Pollen frei und anschließend nach dem Verwelken der blaulila Staubblätter reift die Narbe. Mit diesem Mechanismus wird die Wahrscheinlichkeit von Selbstbestäubung verringert. Der Fruchtknoten ist oberständig. Die Frucht ist eine Klausenfrucht mit 4 Fruchtfächern.

Erntezeit Mai (Juni) bis Oktober.

Verwendeter Pflanzenteil:

Samen, Blüten (und Blätter). Vorsicht Blätter enthalten reichlich Pyrrolizidinalkaloide! Borretsch ist zwar ein wichtiger Bestandteil der „Frankfurter Grünen Sauce“ - sollte aber aufgrund der leberschädigenden Inhaltsstoffe nicht in großen Mengen konsumiert werden. 

Aufbewahrung/Konservierung:

Samen werden zu Öl verarbeitet - Kaltpressung. Das Kraut kann - in geringen Mengen - frisch verzehrt werden zum Beispiel im Gurkensalat - daher auch der Name „Gurkenkraut“.

Anbau:

Dem Borretsch gefällt ein kalkhaltiger oder lehmiger Boden. Er mag es windgeschützt und vollsonnig. 

Inhaltsstoffe:

Gerbstoffe, Kieselsäure, Schleimstoffe (bis zu 11 %) - ABER VORSICHT das Kraut enthält Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend wirken können. Auch als Küchenkraut sollte es nur kurzfristig und gering dosiert verwendet werden.

Borretschsamen enthalten zwischen ca. 30% Öl. Das Borretschsamenöl (Boraginis officinalis oleum raffinatum, Boraginis oleum) enthält Gamma-Linolensäure (ca. 20%-30%), Linolsäure, alpha-Linolensäure (in Spuren), … uvm.. Diese ungesättigten Fettsäuren haben entzündungshemmende Wirkung, weshalb dieses Öl auch gerne bei entzündlichen Hauterkrankungen verwendet wird. Zur Reduzierung von Falten als 4-8%iges Gesichtsöl (lt. Prof. Wabner). Die kaltgepresseten Öle enthalten auch keine Pyrrolizidalkaloide.

Wirkungen:

Borretschsamenöl: zur Pflege bei schuppiger und entzündeter Haut, Neurodermitis
Das junge, frische Kraut wird in der Volksheilkunde bei Fieber, chronischen Infekten der oberen Atemwege mit Trockenheit sowie Unruhe und Herzklopfen eingesetzt.
Borretschblüten kann man auch schleimlösenden Hustentees beifügen.

Nebenwirkungen:

Vorsicht ist geboten wegen der im Kraut enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide.

Dosierung:

Tee: 1-2 TL Borretschblüten mit heißem Wasser übergießen und 5-10’ ziehen lassen
Borretschblüten-Wein: 1 Teil Blüten und 7 Teile Weißwein oder Süßmost. 5 Tage ansetzen, abseihen und als „Likör“ genießen.
Extern: vor allem das Borretschsamenöl 

Zubereitung:

Teezubereitung (Infus):
Siehe oben
Kompressen/Waschungen:
Eine Abkochung der Blüten kann auch als Kompresse auf entzündete Hautstellen verwendet werden.
Creme für entzündete, trockene, juckende Haut: